Professionalisierung im Coaching

Coaching mit Qualität: Die Qualität liegt im Inneren des Coaches

Coachingausbildungen gibt es mittlerweile sehr viele. Auch viele unterschiedliche. Momentan geht unser Coaching-Jahrgang 2023/24 in die Prüfungsphase, der Abschluss steht kurz bevor. Im letzten Modul zur „Profil-und Stilfindung als Coach“ haben die Teilnehmenden an ihrer Positionierung als Coach und Profilfindung in der Organisation gearbeitet und die Rolle feinjustiert. Ein großer Moment, gehen die ausgebildeten Coaches danach mit ihrem systemischen Wissens- und Erfahrungsschatz in die Organisationen und begleiten dort Menschen in ihren Entwicklungsprozessen.

Ein Anlass, den wir zur Reflexion nutzen und hier teilen möchten, was Schlüsselkompetenzen professioneller Coaches sind. Es ist kein Geheimnis, dass auf dem Coaching-Markt ein Wildwuchs unterschiedlicher Ausbildungsangebote existiert und die Berufsbezeichnung als Coach ein nicht geschützter Begriff ist.

Die Frage der Qualitätssicherung in der systemischen Professionalisierung steht für uns daher im Zentrum. In der tieferen Arbeit mit Menschen braucht es neben substantiiertem systemisch-psychologischem Wissen die entsprechende innere Haltung, reflektierte Selbststeuerung und regelmäßige Selbstreflexion. Die Reifung zum systemischen Coach ist ein Prozess, der Zeit braucht.

Erfahrung sammeln ist während der systemischen Ausbildung ein wichtiger Punkt, vor allem, um mit der Unterschiedlichkeit der Klient:innen, ihrer Themen und Dynamiken einen souveränen Umgang zu finden. Um verantwortungsvoll in dieser Übungsphase mit den Anliegen der Klient:innen umzugehen, hilft die begleitende Supervision der Coachingsitzungen, um ggf. Unsicherheiten zu reflektieren und eigene Themen nicht zu übertragen.

Nach einer systemischen Ausbildung ist man bestückt mit einem ganzen Fundus an Wissen und Landkarten, Handwerkszeug und ersten Erfahrungen in der neuen Rolle als Coach. Der Sprung in die Praxis hat trotzdem oft mit kaltem Wasser zu tun.

Woran erkennt man die Reife ausgebildeter Coaches?

  • Rollenklarheit
    Werden die Rollen im Coachingprozess klar eingehalten, bleibt der Coach in seiner Rolle als Prozessbegleiter und überlässt die Verantwortung für Inhalte, Entscheidungen und Veränderungen dem Coachee.
  • Abgrenzung zwischen Coaching und Therapie im Coachingprozess
    Coaching ist keine Aufarbeitung der Vergangenheit, der Fokus liegt im Umgang mit Gegenwart und Zukunft. Diese Abgrenzung klar zu halten, ist ein sehr wichtiges Gütekriterium für verantwortungsvolles Agieren im Coaching.
  • Professionelle Selbststeuerung und Selbstwirksamkeit
    Bedeutet nicht: keine Fehler machen. Heißt aber, sich zu reflektieren und zu erkennen, wo
    Übertragungen stattgefunden haben oder eigene Triggerpunkte angesprungen sind und daraus aktiv zu lernen.
  • Beziehungsgestaltung
    Beziehungsqualität beschreibt die Gestaltung des Zusammenspiels von Coach und Coachee.
    Offenheit, Vertrauen und Klarheit sollten hier eine Rolle spielen.
  • Prozessqualität
    Ist der Coachingprozess so gestaltet, dass ein gutes Einlassen und Arbeiten an den verabredeten Coachingthemen möglich ist? Wird der Coachee einbezogen in die Gestaltung der Coachingsitzungen? Besteht Flexibilität in der Themenbearbeitung?
  • Strukturqualität
    Zur Strukturqualität von Coachings gehören persönliche, wie fachliche Qualifikationen des Coaches, das saubere Anleiten von Methoden, sowie die Nutzung von Supervision zur professionellen Selbstklärung.

Die Ergebnisse eines Coachings sind nicht immer nur die erreichten Ziele, gerade wenn sich ein Ziel im Rahmen des Coachingprozesses beispielsweise verändert hat. Ergebnisse können auch eine gefühlte Entlastung des Coachees sein, eine höhere Zufriedenheit, mehr Kompetenz im Lösen von Problemen, das Wachstum von Bewusstsein oder eine veränderte innere Einstellung.

Professionelle Coaches bieten Resonanzräume für Andere, um sich selbst zu klären und den inneren Raum auf der Suche nach neuen Lösungen auszuleuchten. Wer andere professionell in der Entwicklung begleiten möchte, sollte die eigenen inneren Räume gut kennen. Für uns das Fundament für Reife im Coachingsektor.

Neugierig geworden? Unser nächstes Systemisches Curriculum startet im Januar 2026. Mehr Infos zu den Inhalten finden Sie auf der Webseite. Melden Sie sich auch gerne bei uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch. Mailen Sie uns, rufen Sie uns an, treten Sie mit uns in Verbidnung. So merken Sie am besten, ob Sie hier richtig sind und bei uns ausgebildet werden möchten. Wenn es passt, spürt man es meist gleich zu Beginn.

 

Photo credit: Matt Paul Catalano, unsplash