Ist im Außen vieles ungewiss, ist die Klärung in der Kommunikation umso wichtiger – so gut sie eben geht. Über die Klärung von Erwartungen, von Wünschen, über die Möglichkeit sich im Gespräch wirklich zu verstehen. Dies kann vieles verwandeln und doch nehmen wir uns oft so wenig Zeit für dieses wertvolle Werkzeug.
Klärungen haben die Chance an vielen Stellen den Sand aus dem Getriebe zu nehmen:
- Klärung von Erwartungen – mehr Sicherheit durch gegenseitige Erwartungsklärung
- Klärung von inneren Bildern – mehr Orientierung durch die Beschreibung innerer Perspektiven und Kontexte in Themengebieten
- Klärung von Ausrichtung und dem WOHIN – mehr gemeinsames Steuern auch und gerade in der nebligen Ungewissheit
- Klärung von Sinn und dem WARUM – mehr Zuversicht durch Verstehen der Motive in der Tiefenstruktur der Kommunikation
- Klärung von Beziehungen – mehr Leichtigkeit durch Gruppen-Feedback und Positionierungen von Qualitäten einzelner Führungsteam-Mitglieder
All das setzt natürlich voraus, dass jeder die persönlichen Erwartungen kennt und formulieren kann, dass er sich mit den eigenen Visionen und inneren Bildern zu Themengebieten und möglichen Lösungsräumen auseinandersetzt. Und auch eine gute Beziehung zu sich selbst pflegt, um sie mit anderen lebendig werden zu lassen.
Dabei hilft es dem Spüren mehr Raum zu geben und es dem Denken zur Seite zu stellen. Nicht zuletzt ist es bedeutsam, sich ausreichend Raum und Zeit für die Reflexion zu nehmen.
Ein Praxisfall: die Kommunikation war unmöglich geworden
Erst vor einigen Wochen haben wir ein Führungsteam begleitet, dem genau diese lebendigen Beziehungen abhandengekommen waren. Was wir vorfanden war viel Sand im Getriebe: eine relativ verunsicherte Führungskraft, die schon seit einiger Zeit immer mehr vom Selben praktizierte, viel Kontaktpunkte zu sehr viel operativen Details suchte und durch unbewusste Alleingänge viel Misstrauen bei seinen Führungsteam-Kollegen verursachte. Ein abgestimmtes Agieren und Kommunizieren war unmöglich geworden.
Mit einem größeren Veränderungsprojekt vor der Brust stieg der Druck immens, etwas zu lösen. Nach der Auftragsklärung in Form eines Gruppeninterviews mit dem gesamten Führungsteam wurde das Anliegen konkreter formuliert: „Wir brauchen Zeit zur angeleiteten Teamreflexion und wollen sicherstellen, dass wir ein gemeinsames Bild von unserer Umsetzungsstrategie erlangen. Schön wäre auch, wenn wir dann noch eine Idee entwickeln könnten, wie wir unsere Mitarbeiter gut mitnehmen und ihnen in dieser unsicheren Phase mehr Orientierung und Sicherheit geben können.“
Dinge in der Vergangenheit waren schief gelaufen und es herrschte viel Verärgerung und Misstrauen im Team. Die grundsätzliche Verbindung war da, zeigte sich aber entkoppelt.
Selbstklärung und gegenseitige Erwartungsklärung bieten Sicherheit
Wir stiegen in diese Prozessbegleitung mit viel Klärungsbedarf ein. Nach der Selbstklärung zu relevanten Fragestellungen zur Teamsituation, reflektierten wir gemeinsam den Zustand des Führungsteams.
Ergebnis: Es sind nicht die wesentlichen Themen eines Führungsteams im Zentrum, sondern sie nehmen sich Zeit mit für alle unbefriedigenden operativen Informations- und Kontrollterminen. Ein wirkliches miteinander Gestalten über die Einheiten hinweg hatte keinen Raum. Das wurde geändert, indem nach gegenseitiger Erwartungsklärung die Meeting- und Kommunikationsstruktur komplett verändert wurde.
Beziehungsklärung über einen vertrauensvollen Gruppenfeedbackprozess stärkt das Team
Was folgte war ein Gruppenfeedbackprozess zu Stärken und Entwicklungsfeldern, sowie der Herausarbeitung der individuellen größten Qualität für dieses Team. Am Ende waren alle sehr berührt, konnten sich wieder schätzen und hatten ihre Rolle mit Ihren gesehenen besonderen Qualitäten im Team. Die Beziehungen waren damit geklärt. Vertrauen konnte wieder Einzug halten in dieses Team.
Der Austausch über innere Bilder und dem WARUM klärte den gemeinsamen Weg und bietet zukünftig Orientierung
Leichtigkeit zog ein. Die lebendige Verbindung war wieder gegeben und wir konnten in ein paar Stunden das Motto für den Veränderungsprozess, die klare Veränderungsbotschaft, eine Roadmap mit Meilensteinen aufsetzen und die To-Dos der nächsten Schritte festlegen. Über die Klärung der inneren Bilder zur Vision, dem WARUM und der Strategie.
Feedback des Teams: „Wir sind so eine starke Kombination und können alles miteinander schaffen. Feedback sollten wir viel öfter machen. Das bringt jeden einzelnen und uns als Team ganz nach vorne.“
Unsere Erkenntnis: „Wo lebendige Verbindung und geklärte Erwartungen, Beziehungen und innere Bilder bestehen und damit ein funktionierendes Führungsteam, läuft die inhaltliche Arbeit fokussierter und deutlich leichter.“
Photo credit: Samuel Elias Nadler, unsplash
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