Mit etwas Abstand zum Alltag fällt die Selbsterfahrung deutlich leichter: den Blick auf sich selbst, den eigenen Themen und Mustern konstruktiv zu begegnen.

Wer nach innen schaut, lernt sich selbst zu verstehen

Wir arbeiten von je her mit Fragen und Introspektion, in der Selbstführung eine unerlässliche Übungsform, die zur Fokussierung, Bewusstheit und Klarheit im Handeln und Entscheiden führt.

Introspektion – ein wahrlich sperriges Wort – vielleicht kommt direkt die Assoziation zur Autoinspektion auf. Fast. Nur dass wir hier kein Auto durchsehen, sondern das eigene Erleben und Verhalten. Es ist eine nach innen, auf das eigene Bewusstsein, die psychischen Vorgänge gerichtete Beobachtung. Diese Beobachtung dient dazu, das eigene Erleben und Verhalten zu betrachten, zu beschreiben und zu verstehen, um so zu Selbsterkenntnis zu gelangen.

Den Blick nach innen zu richten und sich zu beobachten hat mehrere wertvolle Komponenten. Wir lernen somit sehr viel über unsere impliziten Konzepte, über unsere Deutungs-Schemata, über unsere Einstellungen und Kausaldeutungen – auch besser bekannt als unsere Glaubenssätze. Wenn wir Erlebtes reflektieren, lernen wir über uns selbst. Wir können also neben all den anderen Dingen, die es im Laufe des Lebens zu lernen gibt, auch über uns selbst lernen. Ein sehr interessantes Fach.

Das Denken um die Körpersignale erweitern

Über sich nach zu denken, passiert ganz automatisch, wenn man etwas Zeit und Ruhe findet oder in einem Gespräch mit anderen einen entsprechenden Impuls bekommt. Im Denken sind wir meist gut trainiert und können aussprechen und analysieren, was uns in den Sinn kommt. Können wir jedoch auch unsere Körpersignale wahrnehmen und diese verbalisieren und deuten? Der berühmte „Kloß im Hals“ oder das „Herzklopfen“ sind sicher die prominentesten Beispiele für Körpersignale.

Richten wir unsere Aufmerksamkeit auch auf das, was wir spüren und nicht nur auf das, was wir denken, gewinnen wir ein wertvolles Mehr an Information, das uns helfen kann, Zusammenhänge in unserem Verhalten zu verstehen. Fällt es uns schwer Zugang zu Körperreaktionen in erlebten Situationen zu bekommen, können Assoziationen oder innere Bilder helfen, diesen Zugang zu erleichtern.

Eine Reise zu sich selbst

Vielleicht haben Sie ja Lust bekommen, über die Ferientage etwas Zeit für eine Introspektion einzubauen und auf eine Beobachtungsreise zu sich selbst zu gehen. Zur Beobachtung eignen sich besonders Erlebnisse, die viel Freude in Ihnen ausgelöst haben, aber auch Ärger und Unsicherheit.
Möglicherweise macht es Ihnen sogar Spaß, sich mit Ihren Filtern und Glaubenssätzen auseinanderzusetzen. Damit kommt man häufig weiter als mit einem ehrgeizig gesteckten Jahresziel. Und wenn man gerne bei sich ist, weil man sich versteht und annimmt, braucht man auch nicht so viel Bestätigung und Anerkennung im Außen, wirkt reif und klar und kann auch in Beziehungen zu anderen stabil stehen.

Systemisches Retreat zur besseren Selbstführung: Wer sich selbst erkennt, erkennt die eigene Wirkung auf andere

Im Rahmen des systemischen Arbeitens begegnet man anderen und ebenso sich selbst in der Tiefe. Daher geben wir den eigenen Themen und Mustern einen besonderen Raum: den Raum zum Erkunden seiner eigenen inneren Felder.
Zur Professionalität in Rolle und Selbstverständnis gehört es, sich Zeit für die eigene Spiegelung und intensivere Selbstreflexion zu nehmen. Ergebnis dieser Arbeit, von Inner Work, ist das Erkennen eigener Anteile in Prozessen und zugleich der immer größer werdende Zugang zu inneren Feldern und Ressourcen.

Ergänzend zu unseren systemischen Ausbildungen, dem zertifizierten Systemischen Curriculum und dem Systemischen Kompaktkurs, bieten wir übergreifend für alle systemisch in Organisationen Wirkenden, ein regelmäßig stattfindendes Retreat an. Hier stellen wir das Prinzip der Selbsterfahrung in den Mittelpunkt.

Das Prinzip der Selbsterfahrung steht im Mittelpunkt des Systemischen Retreats

Die eigene Wirklichkeit prägt die Art und Weise, wie man anderen im Unternehmen gegenübertritt und Prozesse begleitet– ob in der Führung, der Transformationsbegleitung, Beratung oder im Coaching. Die eigene Selbststeuerung, gerade in der Dynamik von Prozessen, ist von großer Bedeutung. Die Gefahr, eigene unbewusste oder ungeklärte Themen in die Steuerung einzubringen ist nicht gering.
Im systemischen Retreat findet kein Input statt. Es ist Raum für die eigene Stärkung, Reflexion und Klärung persönlicher Muster.
Die Gruppengröße ist auf 8 Teilnehmende begrenzt, damit wir allen ausreichend Zeit schenken können.
Es gibt für dieses Programm keine Zugangsbeschränkung außer einem Kennenlernen mit uns. Auch hier achten wir auf eine gute Zusammensetzung der Gruppe. Systemische Spiegelungskompetenz und den Wunsch zu Inner Work setzen wir voraus.

Termine

  • Das nächste Systemische Retreat findet vom 6.-7. September 2024 in der Uckermark statt, ist jedoch schon ausgebucht.
  • Für das Systemische Retreat vom 23.-24. Juni 2025 gibt es noch freie Plätze.

Hier können Sie weitere Informationen zu unserem Retreat erhalten.

Wenn Sie Interesse am Retreat haben, kontaktieren Sie uns gerne per [email protected]. Sollten Sie kein:e Teilnehmende:r unserer anderen systemischen Programme sein, vereinbaren wir gerne einen individuellen Kennenlerntermin.

Foto: privat